
Religionsfreiheit
"Jedermann hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht umfasst die Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung eigener Wahl zu haben oder anzunehmen und die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung und Unterricht zu bekunden."
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, Artikel 18
Glaube in der Öffentlichkeit
Zu Einschränkungen der Religionsfreiheit kommt es in Salzburg vor allem dann, wenn es um ein Bekenntnis zum islamischen Glauben in der Öffentlichkeit geht. Beispielsweise wird Musliminnen das Tragen eines Kopftuches bei der Arbeit in der Gastronomie oder im Handel häufig verwehrt. Die Plattform hat Fälle dokumentiert, wo weibliche Jugendliche bei der Arbeitssuche aufgrund des Kopftuches benachteiligt werden. In Einzelfällen kam es in Salzburg auch zu tätlichen Angriffen auf Frauen mit Kopftuch. Mehr Info >>>
Interreligiöser und weltanschaulicher Dialog
Die Plattform zeigt nicht nur Fälle von Diskriminierung aufgrund einer religiösen Zugehörigkeit auf, sie engagiert sich auch im Dialog von Menschen verschiedener Glaubensrichtungen sowie von Menschen ohne religiösem Bekenntnis. Zum einen mit Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen zum Thema Religionsfreiheit in Salzburg. Zum anderen bieten wir mit „Brücken Bauen“ regelmäßig einen Lehrgang für interreligiöse Kompetenz an.
Das Islamgesetz 2015
Die Plattform für Menschenrechte hat sich gegen Teile des Islamgesetzes von 2015 ausgesprochen. Bestimmte Passagen vermitteln einen Geist des Misstrauens gegenüber dieser Religionsgemeinschaft. Dies etwa dann, wenn im Gesetz ein ausdrücklicher Vorrang des österreichischen Rechts vor den islamischen Glaubensvorschriften festgehalten wird. Eine solche Regelung ist weder im Protestantengesetz noch im Israelitengesetz zu finden und vermittelt den Eindruck eines Spezialgesetzes für Muslime in Österreich.
Links:
Josef P. Mautner: Die Anerkennung der Aleviten
Georg Wimmer:Der Islam und Österreich
Medieninformation: Macht kein Drama um das Kopftuch!
Asiye Akyazi: Eine kopftuchtragende Lehrererin
Ursula Liebing/Josef P. Mautner: Religion in der regionalen Menschenrechtsarbeit
Josef P. Mautner: Beschneidung - Verletzung des Kindeswohls oder praktizierte Religionsfreiheit?
Josef P. Mautner: Ist Religion Privatsache?
Josef P. Mautner: Interreligiöser Dialog als politische Aufgabe