Am Samstag, den 18.September.2021, haben sich Salzburgerinnen und Salzburger am Mozartplatz getroffen und damit die internationale Rettungskette quer durch Deutschland, Österreich und Italien unterstützt. Mit der Aktion wurde auf die Situation von Geflüchteten an den EU-Außengrenzen aufmerksam gemacht. Die Mozartstatue trug an diesem Tag eine Rettungsweste.
Davor hielten die Menschenrechte Gericht über Bundeskanzler Sebastian Kurz. „Helfende Menschen müssen unterstützt werden und sollen für ihre Hilfsleistungen nicht vor Gericht oder ins Gefängnis kommen", forderte Christine Dürnfeld, Sprecherin der Plattform für Menschenechte Salzburg. Die Plattform hatte mit dem Bündnis Solidarisches Salzburg und Die Linke zur Aktion eingeladen.
Liedtext von Dagmar Unterreiner
Menschenrechte halten Gericht
„Die Politik der österreichischen Regierung ist zynisch und missachtet Menschenrechte. Das zeigt sich wieder in den Diskussionen um die Nicht-Aufnahme von gefährdeten Menschen wie Menschenrechtsaktivist*innen und Journalist*innen aus Afghanistan", sagte Dürnfeld. In einem kurzen Theaterstück wurde dem Bundeskanzler seine unmenschliche Politik vorgeworfen und er zum Aufenthalt in einem Erstaufnahmezentrum verurteilt. „Jahrelang müssen Menschen in Mehrbettzimmern leben und auf ihren Asylbescheid warten, wenn sie es überhaupt nach Österreich schaffen. Die internationale Rettungskette fordert mit dem Wissen um die Ertrunkenen im Mittelmeer sichere Fluchtrouten.“
Resettlement-Programme für Österreich gefordert
Österreich könne sich an sogenannten Resettlement -Programmen beteiligen, also an der geordneten Rettung und Umsiedlung zum Beispiel von anerkannte Flüchtlinge aus Griechenland. „Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß und viele sind bereit, geflüchtete Menschen bei der Integration zu unterstützen", sagte Dürnfeld. Das zeige sich in den Beschlüssen verschiedener Gemeinden in Salzburg, die sich für eine Aufnahme von Geflüchteten aussprechen.
„Salzburg hat Platz" wächst weiter
Seit vergangenem Dezember kam es zu solchen Beschlüssen in vier Salzburger Gemeinden, auch in der Landeshauptstadt wartet ein entsprechender Amtsbericht auf die Beschlussfassung. Im ganzen Bundesland stehen verschiedene Kirchengemeinden, Organisationen und Ehrenamtliche für mehr Solidarität und mehr Menschlichkeit ein. Die Aktion am Samstag war Teil der internationalen Rettungskette für Menschenrechte, die sich von Hamburg an der Nordsee bis Chioggia am Mittelmeer erstreckte und an der mehr als 300 Organisationen in den drei Ländern beteiligt waren.